Frühe soziale Eingliederung

Frühe soziale Eingliederung

Studien am Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Universität München bei Säuglingen in Heimen deckten auf, dass auch ein völlig gesundes Kind durch Erziehung in einem gleichaltrigen Kollektiv in seiner Sprach- und Sozialentwicklung zurückbleibt.

Entwicklungsprofil eines 15 Monate alten gesunden Säuglings, der bei Geburt in Kollektiverziehung mit gleichaltrigen Säuglingen in ein Heim aufgenommen wurde und mehrfach das Heim wechselte. Man beachte, dass die Sozialentwicklung noch empfindlicher ist als die der Sprache, der Perzeption und des Greifens.

 

Wenn schon ein völlig gesundes Kind in Spezialeinrichtungen zurückblieb, was geschah dann mit behinderten Kindern, die in speziellen Einrichtungen, Heimen, Sonderschulen etc. großgezogen werden?

So zogen Professor Hellbrügge und sein Forschungsteam die Schlussfolgerung, dass die familiäre Betreuung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder so bedeutsam ist, dass die Eltern als Träger der Behandlung hinzugezogen und die Hilfen in die Familie verlagert werden müssen. Die Eingliederung in die Familie ist der erste und wichtigste Schritt der Integration (Inklusion).

Die Überwindung des Schockerlebnisses der Eltern, wenn sie erfahren, dass sie ein nicht normal entwickeltes Kind haben, bedarf besonderer psychologischer Hilfen. Gelegentlich wird eine psychologische Elterntherapie notwendig. Die meisten Eltern wünschen dann aber eine klare Beratung, wie sie ihr Kind fordern und fördern können. Diese Hilfe können sie in einem sozialpädiatrischen Zentrum bekommen.

Gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Förderbedarf

Wenn die Kinder in ihrer Sozialentwicklung den notwendigen Grad der Selbstständigkeit und Kontaktfähigkeit erreicht haben, können sie in einen Kindergarten gehen, in dem Kinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam erzogen werden.

Im Kinderzentrum München hat sich für die inklusive Erziehung die Montessori-Pädagogik und Montessori-Heilpädagogik als hervorragend geeignet herausgestellt.

In der Montessori-Heilpädagogik werden Kinder mit und ohne Förderbedarf im Kindergarten und in der Schule gemeinsam erzogen, weil jedes Kind selbst lernt: das eine etwas schneller, das andere etwas langsamer. Das Nebeneinander und Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Kindern – auch verschiedenartig behinderten Kindern – ermöglicht es, dass das stärkere dem schwächeren Kind hilft.